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Hessichen Wasserverband Diemel
Renaturierung der Watter in Volkmarsen ein voller Erfolg
Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) ist ein wichtiges Instrument zum Klimaschutz in Zeiten des Klimawandels. Die WRRL ist in Deutschland verankert im Wasserhaushaltsgesetz (WHG), in der Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer (OGewV) und in der Grundwasserverordnung (GrwV). Dabei sagt sie im Wesentlichen aus, dass alle Gewässer in einen „guten ökologischen“ und „guten chemischen Zustand“ zu bringen sind. Ein sehr wichtiger Baustein dabei sind Renaturierungen, die in erster Linie die Gewässerqualität in Bezug auf Struktur und Funktionsfähigkeit aquatischer Ökosysteme verbessern, indem naturnahe Lebensräume aus kultivierten, genutzten Bodenoberflächen wiederhergestellt werden. Orientiert wird sich dabei an Leitbildern, die je nach Fließgewässertyp sehr unterschiedlich ausgestaltet sein können.
Die Watter in Volkmarsen wird dem Typ 5.1 „Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche“ zugeordnet und wurde sowohl im Mündungsbereich (Kreisverkehr Ortsausgang Volkmarsen nach Bad Arolsen) als auch wenige 100 m oberhalb im Sinne des Leitbildes renaturiert. Im unteren Teil an der Mündung in die Twiste wurden Furkationen (verzweigtes Gerinnebett) durch Zwischenanbindungen vorgesehen sowie zwei Plänken/Tümpel, auch Himmelsteiche genannt, die der Amphibienstruktur zugutekommen sollen. Im oberen Maßnahmenbereich wurde für die Watter ein neuer, geschwungener (mäandrierender) Verlauf angelegt und durch Totholz- und Störsteinstrukturen ergänzt. In zweitätiger Handarbeit und mit ordentlich „Manpower“ hat hier der Angelsportverein Volkmarsen ehrenamtlich, rund 60 junge Erlen und Weiden(stecklinge), die an einer Pegelmessstrecke entfernt werden mussten, gerettet, indem sie diese ausgegraben und an die neue Renaturierung umgesetzt haben. Eine tolle Leistung!
Noch sind die Flächen recht kahl, aber das wird sich im Laufe des Frühlings schnell ändern. Genauso wie das Aussehen der renaturierten Flächen – denn das ist gewollt!
Renaturierungen werden als Initialmaßnahmen verstanden, welche die meist eng eingefassten und bis zum Uferrand bewirtschafteten Gewässer entfesseln und ihnen Angriffspunkte für die sogenannte eigendynamische Entwicklung bieten sollen. Uferabbrüche und Erosionen sorgen für eine morphologische Dynamik im Sinne eines naturnahen Gewässers. Dabei kann auch mal ein Baum umfallen und als wertvolle Altholzstruktur im Gewässer verbleiben. Fische, vor allem auch seltene und geschützte Arten, finden hier Laichhabitate und Schutz vor Jägern.
Natürlich geht das nur, wenn genug Platz zur Verfügung steht. An der Watter hat die Stadt daher eigene Flächen zur Verfügung gestellt, ohne die die Maßnahmen nicht möglich gewesen wären, und kommt so ihrer Pflicht zur Umsetzung der WRRL nach. Besonderer Dank gilt dabei dem Einsatz und der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten. Neben den bereits genannten waren weitere Akteure am großen Erfolg des Projekts beteiligt. Mit den Ingenieurleistungen war das Büro Gröticke und Partner GmbH beauftragt. Für die bauliche Umsetzung sorgte die örtliche Baufirma Josef Funke GmbH. Unterstützung bei der Förderung der Maßnahme kam vom RP Kassel aus der Oberen Naturschutzbehörde und begleitet hat das Projekt die Untere Wasserbehörde des Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Am heutigen Termin waren sich jedenfalls alle einig: Es ist doch immer wieder schön, was man alles schaffen kann, wenn man zusammenarbeitet und sich gegenseitig unterstützt!
Neue Technische Betriebsleitung
Wir begrüßen Frau M.Sc. Judith Graef und Herrn Dipl.-Ing. Volker Ashauer als neue technische Betriebsleitung beim Hessischen Wasserverband Diemel.
Frau Graef verstärkt seit dem 01.10.2023 als technische Betriebsleiterin in Vollzeit den Hauptsitz in Liebenau und übernimmt alle technischen Themen, vor allem rund um die Verbandsgewässer sowie die Leitung der Twistetalsperre und des HRB Ehringen.
Dabei wird sie unterstützt von Herrn Ashauer, der die technische Betriebsleitung seit Juni 2023 bisher kommissarisch übernommen hatte und nun die Stelle als stellvertretender Betriebsleiter neben seiner Tätigkeit bei der Unteren Wasserbehörde des Landkreis Waldeck-Frankenberg bekleiden wird.
Wir wünschen beiden ein herzliches Willkommen, einen guten Start und viel Erfolg!